"Wir müssen darum auch an morgen denken"

Das Tomorrowland feiert seinen 20. Geburtstag. Die Pressesprecherin spricht im Interview von den Herausforderungen der Vergangenheit und schaut auf die Zukunft.

Debby Wilmsen ist Pressesprecherin des Tomorrowlands und seit Jahren in der Organisation. © Frapp

Debby, wir feiern 20 Jahre Tomorrowland. Wie ist die IDee des Festivals entstanden?

Die Idee stammt von den beiden Brüdern Michiel und Manu Beers. Sie hatten die Idee, ein Festival für elektronische Musik zu schaffen, die sie selbst viel hörten. Damals wurde elektronische Musik nur spät in der Nacht gespielt. Daher wollten sie etwas anderes, etwas Magisches und Farbiges schaffen, das tagsüber stattfindet - mit dekorierten Bühnen. Sie wollten auch ein Festival mit gutem Essen. Die DNA hat sich seit Beginn nicht geändert: Menschen zusammenbringen, elektronische Musik und magische Dekorationen. Was sich geändert hat, ist die Anzahl der Menschen und der Bühnen.

Welche besonderen Events oder Aktivitäten werden organisiert, um dieses Jubiläum zu feiern?

Wir haben den 20. Jahrestag des Festivals auf verschiedene Weise gefeiert. Wir haben bereits eine Ausstellung in Amsterdam installiert, im Oktober wird eine weitere in Amsterdam stattfinden. Wir werden auch "Our Story", ein Konzert in Amsterdam, organisieren und hier haben wir einige kleine Überraschungen vorbereitet. Zum Beispiel wurden heute Eiscreme am Eingang des Festivals verteilt. Wir haben auch ein Glas Wein verteilt. Es gibt viele Mannequins auf dem Gelände, die kleine Dinge machen, und natürlich haben wir auch einige zusätzliche Dekorationen und Innovationen für das Festival eingeführt.

Warum glauben Sie, dass Künstler und Publikum Tomorrowland so sehr lieben?

Bei jeder Ausgabe führen wir eine Umfrage unter unseren Festivalbesuchern durch, damit sie ihre Meinung äussern können, und wir hören zu. Manchmal führen wir auch Umfragen unter den Mitarbeitern durch und fragen uns, was gut ist, was wir verbessern könnten, was wir ändern könnten. Wir können natürlich nicht alles umsetzen, weil es auch ein Budget gibt, aber wir versuchen immer, Dinge für die Festivalbesucher zu tun. Der Festivalbesucher ist wirklich die wichtigste Person, daher versuchen wir immer zu sehen, was wir für sie verbessern könnten.

Das Festival lockt über zwei Wochenenden rund 400'000 Personen an.

In 20 Jahren gab es schöne Momente, aber sicher auch weniger schöne. Was waren die grössten Herausforderungen, die das Festival in 20 Jahren meistern musste?

Die ersten fünf Jahre waren sehr schwierig, da es nicht einfach war. Elektronische Musik war damals noch ein bisschen underground, daher waren die Presse oder die Medien nicht so zahlreich, um über die DJs zu schreiben. Und natürlich haben wir auch das belgische Klima. Die erste Ausgabe war daher sehr nass, weil es viel regnete, aber nach fünf Jahren waren wir mit Moby ausverkauft.

Wie positioniert sich das Festival im Hinblick der Klimaherausforderung?

Der Name Tomorrowland bedeutet auf Deutsch "das Land von morgen". Wir müssen darum auch an morgen denken. Wir haben eine Studie mit einer französischen Agentur durchgeführt, um unseren ökologischen Fussabdruck zu sehen. Der Transport ist dabei sehr wichtig für uns und eine schwierige Sache zu ändern. Jetzt haben wir zum Beispiel schon mehr Züge eingerichtet, damit die Festivalbesucher auch mit dem Zug, Bus und nicht nur mit dem Flugzeug reisen können. Aber auch zum Beispiel Abfälle und Recycling. Es ist manchmal sehr schwierig, ein Gleichgewicht zwischen Komfort und Ökologie zu finden. Aber wir machen kleine Dinge und haben zum Beispiel hier vor Ort eine feste Stromversorgung installiert. Es gibt eine Studie, um Wasser zu sparen. Es gibt also viele Dinge, die wir tun, die vielleicht nicht sehr sichtbar sind. Aber auch zum Beispiel die Klimaanlagen sind neue Typen. Wir können also unseren Energieverbrauch auch mit Kühlschränken senken. Es sind wirklich kleine Dinge, aber sie sind super wichtig, um umweltfreundlicher zu sein. Aber es gibt natürlich noch viel zu tun.

So sieht in diesem Jahr die grösste Bühne aus. 

Schauen wir in die Zukunft von Tomorrowland: Können Sie etwas über die nächste Ausgabe erzählen?

Ich kann nicht viel sagen, aber wir veröffentlichen im Oktober ein neues Buch, und vielleicht finden Sie dort einige Hinweise, einige Tipps, denn jedes Mal, wenn wir ein Buch veröffentlichen, ist es immer dazu da, die Geschichte eines neuen Themas ein wenig zu erklären. Für die nächsten Jahre möchten wir natürlich, dass Tomorrowland in Belgien, Frankreich, Brasilien und vielleicht auch auf anderen Kontinenten bleibt. Wir haben auch Ideen, mehr Core-Festivals zu installieren, da wir bereits in Mexiko und Kolumbien präsent sind und vielleicht eines Tages auch in anderen Ländern. Wir möchten wirklich, dass Tomorrowland Teil des täglichen Lebens der Menschen wird. Wir haben bereits ein Buch, vielleicht machen wir einen Film oder eine Dokumentation, aber wir möchten wirklich, dass Tomorrowland nicht nur ein Festival ist, sondern eine Geisteshaltung.

Ein letztes Wort an die Leute, die uns folgen?

Passt aufeinander auf.

Wie könnt ihr am Tomorrowland von zu Hause aus teilnehmen?

📱: In der Story und im Feed vom Insta von RadioFr.
📻: Bis zum 21.07. zwischen 16 und 19 Uhr im Radio live.
📱: Und natürlich hier auf Frapp 😉

Frapp ist der offizielle Partner des Tomorrowlands in der Westschweiz.

Mit freundlicher Unterstützung von der Hochschule für Wirtschaft HSW-Freiburg.

RadioFr. - Laura Kolly / mdh
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